Die Entscheidung, eine Familie mit Hilfe einer dritten Person zu gründen, sollte man bewusst und in Ruhe treffen. Die Tatsache, dass ein mit Samenspende gezeugtes Kind die Gene eines (anonymen) Spenders in sich trägt, ist für die zukünftige Familie von Bedeutung und hat weitreichende und tiefgreifende Folgen für alle Beteiligten, nicht zuletzt für das noch ungeborene Wunschkind. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich die künftigen Eltern vor einer Entscheidung für oder gegen eine solche Behandlung ihre aktuellen Bedenken bewusst machen und langfristige Auswirkungen berücksichtigen. Es gilt gut abzuwägen, ob diese Art der Familienbildung zu einem passt. Diese und andere Fragen beschäftigen die meisten in dieser Phase:
Was kommt mit einer medizinischen Behandlung auf mich zu?
Was bedeutet es für unsere Partnerschaft, dass wir unterschiedliche Rollen in Bezug auf die genetische Verwandtschaft haben?
Wird das Kind mich gleichermaßen lieben und akzeptieren?
Wie entwickeln sich Kinder, die mit Hilfe von Samenspende gezeugt wurden? Was brauchen sie?
Wie kann ich das Kind über seine spezifische Geschichte aufklären?
Welche (ethischen) Bedenken habe ich?
Wie kann ich einen Spender auswählen?
Welche Rolle wird der Spender für unsere Familie spielen?
Wem möchte ich was erzählen? Wie wird das Umfeld darauf reagieren?
Beratung für heterosexuelle Paare
Das Thema betrifft sensible und intime Bereiche des Lebens und ist mit starken Gefühlen verknüpft. Obwohl viele Paare von der Diagnose "unfruchtbar" betroffen sind, ist das Thema in der Öffentlichkeit noch immer wenig präsent und oftmals tabuisiert. Für viele Paare ist es schwierig, darüber zu reden. Es ist aber notwendig, eine Entscheidung zu treffen, zu der beide Partner jetzt und auch in Zukunft voll und ganz stehen können. Dies ist nur möglich, wenn man ehrlich und offen miteinander spricht. Es kann hilfreich sein, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um alle Fragen zu klären und eine gute Lösung zu finden.
Beratung für lesbische Paare
Frauenpaare beschäftigen sich im Vorfeld und nach einer Samenspende mit spezifischen Fragen und Themen. Zunächst muss geklärt werden, wer die leibliche Mutter des Kindes wird. Bereits im Vorfeld müssen Frauenpaare für sich klären, welche Rolle der Spender in ihrer künftigen Familie spielen wird. Viele Frauen machen sich darüber Gedanken, ob sie einen Spender aus dem Bekannten- oder Freundeskreis wählen, einen Spender, der als Person in Erscheinung tritt oder ob sie eine anonyme Samenspende bevorzugen. Es gilt zu entscheiden, ob man medizinische Unterstützung und/oder die Vorteile einer Samenbank nutzt. Es kann hilfreich sein, diese und andere Fragen in einer psychosozialen Beratung in Ruhe zu besprechen.
Beratung für Singles
Auch für Single-Frauen, die über die Familiengründung mit Hilfe von Spendersamen nachdenken, entstehen spezifische Fragen. Neben Themen, die sie gleichermaßen wie Paare betreffen, gibt es ein erhöhtes Bedürfnis, sicher zu stellen, der alleinigen Verantwortung für ein Kind langfristig gerecht werden zu können. Gerade hier kann eine professionelle Unterstützung ganz wichtig sein.
Beratung für DI-Familien
Selbstverständlich können Familien, die mit Hilfe von Samenspende gegründet wurden, in jeder Phase ihres Lebens meine Unterstützung in Anspruch nehmen. Möglicherweise kommen Trauer, Zweifel oder Befürchtungen erst jetzt zum Tragen oder neue Fragen beschäftigen Sie. Vielleicht denken Sie über Geschwisterkinder nach oder eine Kontaktaufnahme zum Spender steht zur Debatte. Was auch immer Sie beschäftigt – Sie sind bei mir jederzeit herzlich willkommen.
Beratung für Samenspender
Die Entscheidung für eine Samenspende hat weitreichende Folgen, nicht nur für die neu gegründete Familie, sondern auch für den Spender. Um einen tragfähigen Standpunkt im Umgang mit der eigenen Rolle zu entwickeln, kann es sinnvoll sein, sich genauer mit bestimmten Fragen auseinanderzusetzen: Wie will ich mit dem Thema im eigenen sozialen Umfeld jetzt und später umgehen? Worin besteht meine Verantwortung? Welche Motivation habe ich? Angenommen, ein Kind möchte später mit mir Kontakt, wie wäre das für mich? Wo liegen meine Grenzen und wie will ich sie schützen? Gerne stehe ich für diese und andere Fragen zur Verfügung.
Eizellspende, Embryonenspende, Leihmutterschaft
Einige neue Familienformen, die mit Hilfe der Reproduktionsmedizin entstehen, lassen sich in Deutschland nicht realisieren oder sind rechtlich noch nicht abschließend geklärt. Dennoch beschäftigen sich viele Paare mit diesen Möglichkeiten, für manche sind sie die einzige Chance auf eine Familie. Eine Behandlung ist meist mit einem Auslandsaufenthalt und zahlreichen spezifischen Fragen verknüpft. Falls Sie über diese Formen der Familiengründung nachdenken, sind Sie bei mir selbstverständlich ebenso willkommen.